Während Gravelbikes in der Radsport Szene immer beliebter werden, nimmt auch das Angebot an Gravel Veranstaltungen zu. Mit der Gravel Rallye Series stand letzte Woche für mich das erste Gravelbike-Event auf dem Programm. Du hast noch nie was von der Gravel Rallye gehört? Ich bis vor ein paar Monaten auch noch nicht. Umso gespannter war ich, was mich dort erwarten wird.

Gravel Rallye im Schwarzwald
Foto: Sportograf

Gravel Rallye Series- ein Radsportwochenende für Offroad Fans

Die Gravel Rallye Series ist eine Serie von zwei Gravel Veranstaltungen der MTB Schule „Hirsch-Sprung“. Das erste Event im Juli findet im Schwarzwald statt und zum zweiten Termin im Oktober treffen sich alle Offroad Fans in der Rheinebene. Da Cannondale in diesem Jahr als Hauptsponsor mit dabei ist, hat man vor Ort auch die Möglichkeit, die neuesten Gravel Modelle wie das SuperSix EVO SE oder Topstone ausgiebig zu testen. Ich war letztes Wochenende beim Juli Event im Schwarzwald mit dabei. Dort waren zudem auf dem kleinen Expogelände auch der Bekleidungshersteller Craft und Bremsenspezialist Trickstuff vertreten. Neben einem long distance ride gab es samstags auch noch ein Fun Race und wer den Abend gemütlich mit den anderen Teilnehmern ausklingen lassen wollte, konnte zusätzlich noch das BBQ dazu buchen. Das Programm ist übrigens bei beiden Veranstaltungen sehr ähnlich.

Hauptsponsor Cannondale bei der Gravel Rallye
Foto: Sportograf

Was Pokern mit der Gravel Rallye zu tun hat

Am Sonntag, dem zweiten Eventtag, stand dann die Gravel Rallye auf dem Programm. Insgesamt wurden drei verschiedene Strecken angeboten, wobei die kürzeste Runde 68 km und 1.200 hm umfasste und die Längste 125 km und 2.400 hm. Da die Strecken nicht ausgeschildert wurden, erhielt man als Teilnehmer wenige Tage vor dem Event die GPX-Tracks. So hat man auch unterwegs die Möglichkeit, den Track zu wechseln und sich spontan für eine andere Distanz zu entscheiden. Die Touren am Sonntag sind übrigens auch als „Pokerride“ bekannt. An den Verpflegungsstationen sowie im Ziel wird bei den Pokerfaces (fleißigen Helfern mit Pokerkarten) je eine Karte gezogen. Am Ende gewinnt also nicht der oder die schnellste Fahrer/-in, sondern das beste Blatt.

Gravel Rallye Pokerride
Fotos: Sportograf

Von Menzenschwand Richtung Feldberg

Da es für mich noch am gleichen Tag wieder zurück ins Saarland ging, entschied ich mich für die Kurzdistanz. Gestartet wurde übrigens in dem kleinen Dorf Menzenschwand bei St. Blasien. Der Ort ist geprägt von vielen alten Bauernhäusern und wer mal in der Nähe ist, sollte sich unbedingt auch die Menzenschwander Wasserfälle anschauen.

Menzenschwander Wasserfälle

Bei der Gravel Rallye gibt es übrigens auch keinen Massenstart. Gestartet wird zwischen 9 und 10 Uhr in kleinen Gruppen. Gleich nach dem Start wartete ein steiler Aufstieg Richtung Feldberg. Teilweise war es so steil, dass ich mir sehnlichst mein Mountainbike gewünscht habe 🙂 Oben angekommen, ging es weiter über eine endlos lange Schotterpiste mit traumhaftem Panorama. Was hatten wir auch ein Glück mit dem Wetter, es war wirklich traumhaft. Am Langlaufzentrum in Hinterzarten erreichte man dann auch schon die erste Verpflegungsstation. Der weitere Streckenverlauf führte am Seeufer des Schluchsees vorbei und schließlich zurück nach Menzenschwand.

Gravel Rallye Menzenschwand im Schwarzwald
Schotterpisten bei der Gravel Rallye
Gravel Rallye Black Forest 2022
Blick auf den Schluchsee

Der Schwarzwald als Gravelbike Destination

Zurück in Menzenschwand angekommen, war ich wirklich traurig, dass es schon vorbei war. Unterwegs haben sich leider nicht wirklich Gruppen gebildet und ich bin eigentlich die ganze Zeit alleine gefahren. Einerseits schade, aber andererseits habe ich die Zeit für mich mitten in der Natur so richtig genossen. Hätte ich nicht gewusst, dass es wenige Stunden später schon wieder nach Hause geht, wären fast Urlaubsgefühle aufgekommen. Meines Erachtens war die Strecke wirklich perfekt, denn sie verlief ausschließlich über Schotterpisten, Feld- und Waldwege und nur wenige Straßen. Der ein oder andere mag jetzt vielleicht kritisieren, dass Trails gefehlt haben, aber mir persönlich macht dies nichts aus, denn es ist ja kein Mountainbike Event. Fest steht: Die Region rund um den Feldberg hat für Gravelbiker schon jetzt einiges zu bieten und könnte mit ein paar Maßnahmen (beispielsweise Ausbau der Radwegbeschilderung) noch viel attraktiver werden. Ich bin gespannt, ob sich hier in Zukunft noch was tun wird.

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