Wenn das Rennrad eine Person wäre, könnte man sagen, wir führen seit Jahren eine On-Off-Beziehung. Wer meinem Blog schon länger folgt, weiß, dass ich 2010 mit dem Kauf eines gebrauchten Rennrades zum Radsport gekommen bin. Als ich mich dann aber nach mehr Abwechslung sehnte und das Fahren im Straßenverkehr mir persönlich auch zu gefährlich wurde, legte ich mir ein Mountainbike zu. Für ein paar Jahre hatte ich gar keine Sehnsucht mehr nach schmalen Reifen. Bis ich eines Tages wieder an einen Punkt kam, an dem ich dachte, dass langes Grundlagentraining doch angenehmer auf einem Rennrad zu absolvieren ist. Also erweiterte sich mein Fuhrpark erneut um ein Rennrad. 2020 zog dann mein erstes Gravelbike, das Cannondale Topstone, bei mir ein und die Rennradtouren wurden wieder weniger. Ihr wisst sicher, was jetzt kommt oder? Im Februar dieses Jahres feierte ich mit dem neuen Cannondale Synapse einen weiteren New Bike Day. Das Schöne an diesem Rad: Cannondale hat mit ein paar Gadgets dafür gesorgt, dass ich mich auf der Straße endlich wieder ein bisschen sicherer fühle.

Cannondale Synapse Carbon 2 RL
Cannondale Synapse

SmartSense – ein neues Sicherheitsfeature

Du hast bisher noch nie etwas von SmartSense gehört? Dann muss sich das jetzt unbedingt ändern. SmartSense ist ein von Cannondale entwickeltes System, bestehend aus Beleuchtung und Radar, welches durch einen Akku von Garmin, der am Unterrohr sitzt, betrieben wird. Besonders jetzt, wenn es abends wieder sehr früh dunkel wird, ist SmartSense für mich eine echte Bereicherung. Denn wer kennt es nicht? Man fährt nach der Arbeit noch schnell eine Runde und ist nur selten vor der Dämmerung zurück.

Cannondale SmartSense
Cannondale Beleuchtung von Lezyne
Cannondale SmartSense Beleuchtung

Die StVZO-konforme Beleuchtung wurde in Zusammenarbeit mit Lezyne hergestellt. Das Vorderlicht hat 150 Lumen, das Rücklicht 25 Lumen und zudem eine Bremslichtfunktion. Ein- und ausgeschaltet wird das System samt Radar automatisch über den Wheel Sensor, der schon seit ein paar Jahren an vielen Cannondale Bikes serienmäßig angebracht ist. Alternativ lässt sich SmartSense auch über die Cannondale App steuern.

Cannondale Synapse mit SmartSense bei Dunkelheit

Radar – alles nur Spielerei?

Gegenüber der Garmin Varia Radareinheit war ich anfangs etwas skeptisch. Braucht man das wirklich? Oder ist es einfach nur Spielerei? Inzwischen habe ich mich so daran gewöhnt, dass ich die Warntöne richtig vermisse, wenn ich auf einem anderen Rad unterwegs bin.

Cannondale Radar von Garmin

Ihr könnt euch das Ganze folgendermaßen vorstellen: Am Lenker befindet sich eine kleine Radareinheit, die den Verkehr auf bis zu 140 m mittels LED-Leuchten in verschiedenen Farben darstellt:

  • Grün = Kein Fahrzeug erkannt
  • Gelb = Fahrzeug nähert sich von hinten
  • Rot = Fahrzeug nähert sich mit hoher Geschwindigkeit

Sobald sich von hinten ein Auto nähert, springt die Anzeige von grün auf gelb und es erscheint ein Punkt, der sich langsam dem obersten Punkt, der mich als Radfahrer darstellt, nähert. Die Radareinheit kann übrigens auch mit einigen Fahrradcomputern oder Uhren gekoppelt werden (z. B. Garmin oder Wahoo). Mein Sigma Rox ist leider nicht kompatibel.

Garmin Radareinheit

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Ausfahrten mit dem neuen Rennrad. Plötzlich achtete ich viel mehr auf die Umgebung und es wurde mir erstmals bewusst, wie spät ich ohne Radar ein annäherndes Fahrzeug erst wahrnehme. Besonders an Tagen mit starkem Wind hätte ich die Autos erst beim Starten des Überholvorgangs gehört. Noch schwieriger ist das Ganze dann bei leisen Elektroautos.

Jetzt habt ihr euch sicher schon gefragt, wie lange der Akku hält. Das kommt ganz darauf an, ob ihr nur Radar nutzt oder auch die Beleuchtung. Nutzt ihr beides gleichzeitig, soll die Leistung bei 5-7 Stunden liegen. Ist der Akku mal komplett leer, dauert das Aufladen ca. drei Stunden. Praktisch ist dann natürlich, dass man nur ein Gerät aufladen muss und alles andere am Fahrrad bleiben kann. Mit dem Akku können übrigens auch andere USB-Geräte geladen werden. Dies funktioniert jedoch nicht während der Fahrt.

Weitere Besonderheiten am Cannondale Synapse

Als weitere Maßnahme für eine erhöhte Sichtbarkeit im Straßenverkehr wurde der Rahmen des Cannondale Synapse an Sattelstrebe und Gabelinnenseite mit einer reflektierenden Farbe versehen. Zudem gibt es zahlreiche Aufnahmepunkte für Taschen und Schutzbleche, was das Synapse auch zu einem perfekten Pendlerrad macht.

Reflektierende Farbe am Cannondale Synapse

Das komfortabelste Rennrad, das ich je hatte

Auch beim Komfort hat Cannondale im Vergleich zu den Vorgängermodellen noch mal nachgebessert. Dank der eingearbeiteten Flexzonen im Hinterbau, Sitzrohr und Sattelstütze werden Vibrationen und Unebenheiten absorbiert. Die von Werk aus montierten 30 mm breiten Vittoria Rubino Pro Reifen sorgen nicht nur für mehr Fahrkomfort sondern erlauben auch mehr Freiheiten bei der Streckenwahl. So lassen sich auch kurze Gravel-Abschnitte bedenkenlos mit dem Rennrad fahren. Wer sich noch breitere Reifen wünscht, hat am Cannondale Synapse eine Reifenfreiheit von bis zu 35 mm.

Nach 7 Monaten mit dem Cannondale Synapse kann ich euch sagen, dass ich sehr zufrieden mit meinem neuen Rennrad bin. Auch wenn durch das SmartSense System das Gewicht des Rades etwas höher ausfällt als bei vergleichbaren Rennrädern, ist es für mich zu einem treuen Begleiter im Straßenverkehr geworden, das ein hohes Maß an Sicherheit mit sich bringt.

Rennradfahren im Herbst

Wer zu guter Letzt das Cannondale Synapse mit dem SmartSense mal in Action sehen will, dem empfehle ich diesen kurzen Clip von Cannondale.

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