Es ist Viertel vor 6 am Morgen und mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Ja, ihr habt richtig gelesen. Viertel vor 6. Und das während meines Urlaubes am Gardasee, wo man sich nichts Schöneres vorstellen kann als von einem Wecker geweckt zu werden. Aber der Gedanke daran, anderthalb Stunden später mit 2.500 anderen Mountainbiker am Start des Rocky Mountain Marathons zu stehen zauberte mir doch ein Lächeln ins Gesicht.
Also ab zum Frühstücksbuffet und schnell noch etwas Energie für die Berge tanken.
Um kurz nach 7 fuhr ich mit meinem Rad Richtung Start. IMG_3415IMG_3405IMG_3403Aufgrund der großen Teilnehmerzahl erfolgt die Aufstellung in verschiedenen Startblöcken, die dann zeitversetzt nacheinander starten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele Menschen dort am Start stehen. Es ist einfach toll zu sehen, dass so viele Menschen dieselbe Leidenschaft teilen wie ich.
Um 8 Uhr fiel der Startschuss und ich machte mich auf den Weg zur Ronda Facile, die kürzeste Distanz beim Rocky Mountain Marathon. 28 km und 746 Höhenmeter warteten auf mich. IMG_3425Ziener BIKE Festival Garda Trentino powered by MINI 2016Das Wetter war toll und die Morgensonne strahlte die Berge an. Direkt nach dem Start verläuft das Rennen ca. 4 km über eine lange flache Straße, dadurch war das Tempo direkt hoch und ich fiel weit zurück. Am Tag zuvor bin ich einige Kilometer zu Fuß durch Riva del Garda gelaufen, das merkte ich plötzlich sehr. Meine Beine wurden schwerer und schwerer. „Hauptsache ins Ziel kommen!“ war mein einziger Gedanke, denn ich war mir sicher, ich kann nichts mehr aufholen, aber bereits nach 5.5 km fingen die ersten Biker am Berg an zu schieben. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es hat mir gar kein Spaß gemacht als Frau an schiebenden Männern vorbeizufahren 🙂 Nach diesem Motivationsschub konnte ich wieder aufschließen. Hoch, runter, hoch runter. Und das meist ziemlich steil, ganz anders ,als man es hier vom Saarland kennt. Nach jeder Kurve dachte ich, der Berg hat ein Ende, aber Fehlanzeige!Ziener BIKE Festival Garda Trentino powered by MINI 2016Nach der Hälfte der Strecke folgt auch der erste Trail, der schon etwas technisches Können verlangt. Schmal, entlang an einem Hang mit dicken, losen Steinen. Man sollte sich also nicht beirren lassen. Es heißt zwar Ronda Facile aber eine gewisse Kondition erfordert die Strecke schon.
Einer der wohl schönsten Streckenabschnitte des Rennens verlief durch die Innenstadt von Arco. Hier war allerdings Slalom um die Fußgänger angesagt, denn in Italien wird selbst für ein Radrennen nichts abgesperrt.
Unterwegs lernte ich die liebe Moni kennen und wir konnten glücklicherweise das Rennen gemeinsam zu Ende fahren.sportograf-76742550_lowres
Überraschenderweise landete ich auf dem 11. Platz bei den Frauen meiner Altersklasse. Dafür, dass ich in letzter Zeit so wenig trainiert habe, bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Leistung.
Natürlich waren auch einige Profisportler beim Rennen mit am Start: Alban Lakata, Urs Huber, Jaroslav Kulhavý und sogar Jolanda Neff, mit der ich noch schnell ein Foto im Ziel machen konnte. Ein Tag der auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird.IMG_3469
Beim nächsten Mal möchte ich dann eventuell die Ronda Piccola in Angriff nehmen. Bis dahin heißt es fleißig weitertrainieren!
P.S: Nach dem Rennen gab es natürlich einen eiskalten Milchshake von der besten Eisdiele in ganz Riva del Garda (Gelateria Flora). Yummy! IMG_3470

6 Kommentare

  1. und wie hast Dich gefühlt am Morgen beim Aufstehen – sehr aufgeregt/nervös gewesen bei so vielen Teilnehmern und Leuten drumherum?

  2. Pingback: Bike Festival Riva 2016 – Cycling Sunday

Schreibe einen Kommentar