Ich weiß, ihr könnt es mit Sicherheit schon nicht mehr hören, aber es ist wie es ist. Kein anderes Thema beschäftigt uns alle derzeit mehr als dieses: die Corona-Krise! Wer hätte gedacht, dass sich das Jahr 2020 und unser Alltag so verändern wird? Während wir uns noch Anfang des Jahres auf die vielen Events gefreut haben, stellt man sich nun die berechtigte Frage: Welche Events können überhaupt noch stattfinden? Aber auch Fragen wie: Kann ich überhaupt noch mit gutem Gewissen draußen trainieren?
Wenn aus Träumen Pläne werden und aus Plänen wieder nur Träume werden
Bereits vor zwei Monaten habe ich mit euch meine Pläne für das Jahr 2020 geteilt und euch verraten, dass ich mich auf die diesjährige BIKE Transalp vorbereite. Während der Veranstalter nach wie vor davon ausgeht, dass dieses Event stattfinden wird, habe ich nur noch wenig Hoffnung. Natürlich macht es mich wahnsinnig traurig, denn es war ein großer Traum und die Unterkünfte sind bereits alle gebucht. Aber mal im Ernst: Wie soll das funktionieren? Die ersten Etappenorte liegen in der Region Lombardei. Die Region Italiens, die am stärksten betroffen ist. Eine Region, in der täglich Hunderte von Menschen am Coronavirus sterben. Und wir sollen in wenigen Monaten dort durchfahren und so tun als sei nie was gewesen? Komisches Gefühl …
Auch die Mountainbike WM in Albstadt wird nicht wie geplant im Juni stattfinden. Und ob es im Mai für mich nach Füssen zum Women’s Cyling Camp geht, ist ebenfalls noch ungewiss.
Das Coronavirus bringt Veränderungen in den Alltag
Nicht jeder hat das Glück von Zuhause aus arbeiten zu können. Home Office ist für mich leider keine Option. Aufgrund der aktuellen Situation arbeite ich derzeit in einem strikt getrennten Schichtsystem. Da ich die Mittagschicht erwischt habe, muss ich mein Training in die Morgenstunden verlegen. Mit diesem neuen Tagesablauf habe ich mich noch nicht wirklich anfreunden können. Das Training am Nachmittag ist wesentlich entspannter, da man nicht ständig auf die Uhr schauen muss, um keinesfalls zu spät nach Hause und somit auch zur Arbeit zu kommen 😉
Darf ich jetzt überhaupt noch draußen trainieren?
Eine Frage, die ich mir wirklich oft gestellt habe. Vor allem als noch nicht klar war, ob wir nun eine strikte Ausgangssperre oder nur eine Ausgangsbeschränkung bekommen. Nicht mehr raus in die Natur zu dürfen, wäre das Schlimmste für mich. Der Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag tut einfach wahnsinnig gut.
Option 1: Ich fahre alleine
Ich habe für mich persönlich beschlossen, dass es ok ist auch in der jetzigen Situation noch draußen zu fahren. Dabei habe ich mir selbst aber auch 3 Regeln aufgestellt, an die ich mich halten werde:
- Gruppenausfahrten müssen vorerst pausieren. Alleine fahren oder mit einer Person, die im eigenen Haushalt lebt, ist in Ordnung.
- No risk, no fun – gilt aktuell nicht! Technisch anspruchsvolle Trails umfahre ich. Wir wollen schließlich nicht wegen einem unnötigen Sturz das Gesundheitssystem zusätzlich belasten.
- Auch auf hartes Intervalltraining verzichte ich. Aktuell brauchen wir alle ein gutes Immunsystem und sollten dies nicht noch durch Training im Maximalbereich belasten.
Option 2: Indoor Training
Klar, Indoor Training macht lange nicht so viel Spaß wie die Ausfahrten an der frischen Luft. Doch seitdem es Zwift gibt, behaupte ich, dass auch Rollentraining Spaß machen kann. Für mich gibt es keine bessere Alternative, wenn ich mal nicht rausgehen kann.
Der positive Nebeneffekt der Ausgangsbeschränkungen
Meine erste Trainingsausfahrt am zweiten Tag mit Ausgangsbeschränkungen, war die wohl beste Fahrt seit Langem. Deutlich weniger Autoverkehr, nahezu leere Straßen, der Traum eines jeden Rennradfahrers.
2 m Abstand halten
Wenn wir was in dieser Krise gelernt haben, dann ist es 2 m Abstand zu halten. An dieser Stelle möchte ich noch mal auf meinen letzten Beitrag hinweisen und bin gespannt, ob wir es in Zukunft schaffen, die Abstandsregelung auch als Autofahrer gegenüber Radfahrern zu beherzigen.
In diesem Sinne, passt auf euch auf und bleibt gesund!