Das Saarvertikal ist inzwischen fester Bestandteil in meinem Kalender. Gestern war es endlich wieder soweit, die Durchquerung des Saarlandes oder auch der längste Downhill der Welt standen auf dem Programm. Für mich ist es bereits die dritte Teilnahme und ich denke, es spricht für sich, dass jeder Radsportler bei diesem Event mal dabei gewesen sein sollte.
Die Durchquerung des Saarlandes von Nord nach Süd
Das Saarvertikal ist eine reine Fun und Charity Veranstaltung. Es ist kein Rennen. Gestartet wird im Norden des Saarlandes in Nonnweiler. Ziel im Süden ist der kleine Ort Karlsbrunn nahe der französischen Grenze. Jeder Teilnehmer erhält nach der Anmeldung den Jahr für Jahr leicht variierenden GPS-Track. Die Strecke ist also nicht ausgeschildert und somit kann auch der Startzeitpunkt frei gewählt werden. Eine Fahrzeit von 6 bis 9 Stunden sollte man jedoch einplanen. Eine Startgebühr gibt es auch nicht, stattdessen kann jeder freiwillig einen Betrag spenden, der zu 100 % einem wohltätigen Zweck zugutekommt. Eine wirklich tolle Sache also.
Die Entscheidung fiel aufs Mountainbike
Mountainbike oder Gravelbike? Eine Frage, die ich mir schon in den vergangenen Jahren jedes Mal gestellt habe. Zweimal habe ich mich für mein Gravelbike, das Cannondale Topstone, entschieden. Dieses Jahr war für mich aber relativ schnell klar, dass ich die Strecke gerne mal mit dem Mountainbike fahren möchte, denn bergab kam ich mit dem Gravelbike das ein oder andere Mal an meine Grenzen. Ob ich mit meiner Entscheidung zufrieden war, verrate ich euch gleich.
Saarvertikal – 122 km durch unser schönes Bundesland
Die 122 km lange Strecke führt an einigen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten vorbei. Zum Einrollen ging es gleich zu Beginn eine Runde um die Nonnweiler Talsperre.
Anschließend folgte ein leichter Anstieg hinauf zum Peterberg vorbei an der Peterbergkapelle und danach hinauf zum Schaumberg, wo dann auch endlich so langsam die Wolkendecke aufriss. Wenn mich mein Bauchgefühl nicht täuscht, waren dieses Jahr so viele Starter wie noch nie unterwegs. Das ist so schön zu sehen und ich freue mich riesig, dass nach den vielen coronabedingten Absagen jetzt endlich wieder Normalität einkehrt.
Nach einer kurzen Pause auf der Schaumberg Alm ging es weiter zum Wortsegel und auf Höchsten, wo man mit grandiosen Fernsichten belohnt wird.
Der Aufstieg zum Saarpolygon tut weh, besonders weh tut er allerdings, wenn man schon 80 Kilometer und über tausend Höhenmeter in den Beinen hat. Die letzten 30 Kilometer bis nach Karlsbrunn musste ich mich ordentlich quälen. Gleiches Problem wie immer: zu wenig gegessen, zu wenig getrunken. An so einem Tag verbrennt der Körper schnell mal 5.000 Kalorien, da ist es besonders wichtig auch regelmäßig wieder die Reserven zu füllen. Leichter gesagt als getan. Umso glücklicher war ich, als ich dann endlich an der Sandgrube, Carrière de Freyming-Merlebach, ankam und es von dort nur noch wenige Kilometer bis ins Ziel waren. Die Entscheidung das Mountainbike zu nehmen, habe ich übrigens keine Sekunde bereut. Ich war nicht langsamer als mit dem Gravelbike und hatte bergab deutlich mehr Spaß als in den Vorjahren.
Die schönsten Holzmedaillen gibts bei Saarvertikal
Da haben sich die Organisatoren mal wieder was einfallen lassen. Im Ziel hat jeder Finisher eine Schwenker Medaille erhalten 🙂 Abschließend möchte ich noch mal ein dickes Dankeschön aussprechen an alle, die bei der Durchführung des Events mitgewirkt haben. Ich hatte mal wieder einen schönen, langen Tag im Sattel und kann nur noch eines sagen: Wir sehen uns im nächsten Jahr! 🙂