Was für ein Tag! Während ich diese Zeilen tippe, spüre ich sowohl noch in meinen Beinen als auch in den Armen, was ich gestern geleistet habe. Mit 177 km und fast 2.000 hm war es die längste Tour, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Wobei streng genommen waren es sogar 187 km, denn die Fahrt zum Bahnhof am Morgen darf man ja auch nicht vergessen. Wie es dazu gekommen ist, dass ich eine solch große Tour gemacht habe? Ich weiß es selbst nicht. Manchmal komme ich einfach auf verrückte Ideen und ich mag es, solche Herausforderungen anzugehen.
Mit dem Zug und Fahrrad nach Koblenz
Während die einen am Wochenende gerne ausschlafen, nahm ich gestern Morgen um 06:40 Uhr den Zug. Mit dem Regionalexpress gelangt man von Dillingen (Saar) aus ohne Zwischenstopp innerhalb von 2:15 h nach Koblenz. Als kleiner Tipp: Mit dem Saarland/Rheinland-Pfalz Ticket geht das sogar recht günstig (2 Personen 29 €) und die Mitnahme des Fahrrades ist am Wochenende sogar kostenlos.
In Koblenz angekommen, durfte ein kurzer Abstecher zum Deutschen Eck natürlich nicht fehlen. Schnell ein paar Erinnerungsfotos schießen und schon konnte die Rückreise ins Saarland beginnen.
Streckenplanung mit Komoot
Ich wurde gestern schon mehrmals gefragt, was das genau für eine Strecke ist, die ich da gefahren bin. Ich habe ganz einfach eine Gravelbike Route mit Komoot erstellt. Das funktioniert auch ganz gut und ist echt praktisch, wenn man in einer Gegend unterwegs ist, in der man sich nicht auskennt. Dennoch sollte man sich darauf gefasst machen, dass die Strecke ab und zu auch etwas abenteuerlich werden kann, wenn man über Wege geschickt wird, wo eigentlich schon gar kein Weg mehr zu erkennen ist.
Von Koblenz am Rhein entlang bis nach Bad Salzig
Die ersten 30 km ging es flach am Rhein entlang bis nach Bad Salzig. Eine wirklich schöne Gegend mit vielen Burgen und definitiv mal einen Ausflug wert. Ab Bad Salzig war dann aber Schluss mit lockerem Rollen und es folgte ein steiler Anstieg. Belohnt wurde man oben mit einem traumhaften Ausblick über die Region.
Anschließend ging es weiter über den Schinderhannes-Radweg, einer ehemaligen Bahnstrecke, bis nach Kastellaun und von dort aus über den Hunsrück-Radweg zum Erbeskopf.
Stürmische Aussichten am Erbeskopf
Auf und Ab ging nicht nur das Höhenprofil, sondern auch die Temperaturkurve. Während es morgens in Koblenz noch warme 26 °C waren, zeigte das Thermometer auf dem Erbeskopf nur noch 15 °C an. Dazu stürmte es so heftig, dass ich kaum meine Windweste anziehen konnte. Je näher wir wieder dem Saarland kamen, desto schöner wurde es. Was auch sonst 😉 …
177 km mit dem Gravelbike – Würde ich es nochmal tun?
Definitiv JA! Das sind einfach die Erlebnisse, an die man noch jahrelang zurückdenkt und von denen man immer wieder gerne erzählt. Niemals hätte ich gedacht, dass 177 km doch so lange sein können. Stellenweise hatte ich das Gefühl, die Kilometer bis zum Ziel werden gar nicht weniger. Zum Glück ging es ab dem Erbeskopf größtenteils leicht bergab, sodass die Kilometer purzelten. Jetzt heißt es erst mal regenerieren, denn schon in drei Woche steht die nächste große Herausforderung an – dann aber auf dem Mountainbike. Seid gespannt!
3 Kommentare
Was auf Strava nicht ist, wurde nicht gefahren. Schade für Deine 177+10.
Hallo Peter, meine Tour ist auf Strava, aber mein Profil ist nicht öffentlich . So etwas auszudenken würde doch einiges an Phantasie erfordern. Ich hab den Strava Auszug im Beitrag ergänzt. LG
Respekt, starke Tour. Die Erfahrung mit Komoot hab ich auch schon machen dürfen. Hat mir gerade zur Anfangszeit einige Kratzer von Grünzeug auf eigentlich nicht mehr begshrbaren Wegen eingebracht. Seitdem checke ich jeden Routenvorschlag noch mal akribisch durch, bevor ich die Tour fahre.