Stell dir vor, du wachst morgens auf, gehst zum Frühstück, hast einen traumhaften Ausblick auf einen der schönsten Seen Italiens und den Rest des Tages verbringst du mit vielen anderen Mädels, die das Mountainbiken genauso lieben wie du. Klingt gut? Dann bist du beim BIKE Women Camp am Lago di Molveno genau richtig.
Lago di Molveno – der neue Place to be?
Die meisten von euch denken bei Bike Urlaub in Italien wohl sofort an den Gardasee, doch gerade mal 30 Kilometer Luftlinie nördlich von Riva del Garda befindet sich das Bike-Revier Paganella. Ein echtes Paradies für alle, die gerne bergab fahren. Kein Wunder, dass die BIKE genau diesen Ort für ein Women Camp ausgewählt hat. Ich hatte das große Glück in diesem Jahr mit dabei zu sein. Was ich dort alles erlebt habe und ob ich euch das Camp weiterempfehlen kann, verrate ich euch in den folgenden Zeilen.
Tag 1: Blau, Rot oder Schwarz?
Nachdem ich für eine Anreise von 150 km fast 4 Stunden im Auto verbrachte, begann das Camp für mich etwas stressiger als geplant. Schnell im Hotel einchecken, umziehen und ab zum Camp Gelände, wo ich glücklicherweise nur die Begrüßung verpasste und noch schnell einer Gruppe zugeteilt werden konnte. Bereits im Voraus wurden wir Teilnehmer gebeten uns in ein Fahrlevel einzuschätzen: Blau steht für konditionell und fahrtechnisch leicht, Rot für konditionell und fahrtechnisch mittelschwer und Schwarz für konditionell und fahrtechnisch schwer. Ich entschied mich für die rote Gruppe.
Bevor es auf die Trails ging, begannen wir mit ein paar Balance Übungen, denn wer einen guten Gleichgewichtssinn hat, wird besonders im technischen Gelände davon profitieren. Dann führte uns der Sessellift zum „Big Hero“, ein 2 Kilometer langer Flow Trail mit atemberaubender Aussicht.
Am Ende des Trails gibt es kein Grund traurig zu sein, denn dort wartet schon gleich der Einstieg in den nächsten Trail. Der „Blade Runner“ führt durch den Wald und ist mit seinen Wurzelteppichen technisch schon etwas anspruchsvoller.
Den Abend ließen wir auf dem Camp Gelände mit leckerer Pizza ausklingen. Außerdem wurden die Goodie Bags verteilt. Über das neue Scott Shirt freute ich mich ganz besonders.
Tag 2: Die Andalo Zone & mein neuer Lieblingstrail
Das Schöne am Camp ist, dass auch einige Aussteller vor Ort sind und man die Möglichkeit hat Räder zu testen. Doch nicht nur Bikes, sondern auch Rucksäcke von Deuter, Schuhe von Five Ten oder Sättel von Ergon warten darauf getestet werden. Ich liebe mein Cannondale Habit, aber schon am Vortag habe ich mich nach etwas mehr Federweg gesehnt. Also nutzte ich die Gelegenheit und durfte am zweiten Tag die Trails auf dem neuen Scott Ransom unsicher machen.
Das Bike Revier Dolomiti Paganella unterteilt sich übrigens in verschiedene Zonen. Trails findet man nicht nur in Molveno, sondern auch beispielsweise im benachbarten Andalo. Dass man die verschiedenen Zonen wieder über kleinere Trails miteinander verbunden hat, finde ich wirklich genial. In Andalo habe ich auch gleich einen neuen Lieblingstrail gefunden. Der 4,2 km lange „Willy Wonka“ macht wirklich wahnsinnig viel Spaß.
Mittags trafen sich alle Teilnehmerinnen auf der Hütte Montanara. Dort lernten wir die regionalen Spezialitäten kennen. Super lecker!
Tag 3: Regen? Was soll’s!
Der Wettergott stand dieses Jahr nicht auf unserer Seite. Fast hatten wir uns schon daran gewöhnt im Laufe des Tages von Schauern und Gewitter überrascht zu werden. Doch am dritten Tag wollte sich die Sonne so gar nicht zeigen, doch das Orga Team ist flexibel und hat spontan ein Regen-Programm aufgestellt. Zahlreiche Workshops, genau das was man eben nicht so gerne macht, wenn das Wetter zum Biken mitspielt. Wie ihr seht, konnte man uns aber nicht aufhalten am Nachmittag doch noch auf’s Bike zu springen. An diesem Tag war ich übrigens auf dem Scott Genius Contessa unterwegs, was mir persönlich noch besser gefallen hat, als das Scott Ransom.
Tag 4: Leider ohne mich
Aufgrund der Tatsache, dass mir noch eine sehr lange Heimreise bevorstand und ich am darauffolgenden Tag schon wieder früh zur Arbeit musste, fiel der letzte Tag im Camp für mich leider aus. Ich kann euch aber versichern, die Mädels hatten auch am vierten Tag noch eine Menge Spaß.
BIKE Women Camp – eine Empfehlung wert?
Für mich war es das zweite Mal in einem Mountainbike Camp speziell für Frauen. Ich finde solche Camps besonders für Anfänger extrem hilfreich. So ging es mir nämlich 2016. Ich habe alle wichtigen Grundlagen zur Fahrtechnik gelernt und musste meine ersten Bike Park Erfahrungen auch nicht alleine bewältigen, sondern hatte einen Guide, der mir zur Seite stand. Das war wirklich toll. Auch in diesem Jahr als nun fortgeschrittenere Mountainbikerin kann ich behaupten, mich noch einmal weiterentwickelt zu haben und wieder ein bisschen sicherer auf den Trails unterwegs zu sein. Was ich mir persönlich jedoch wünschen würde, ist, dass man auch mal eine Gruppe bildet, die „richtige“ Touren macht. Die Camps sind doch sehr abfahrtsorientiert und man ist den ganzen Tag auf den Trails unterwegs. Das macht natürlich auch sehr viel Spaß, aber ihr kennt mich ja, ich fahre Marathon und sehne mich manchmal nach Bergen zum bergauf pedalieren 🙂
Die Highlights gibt’s auch als Video
Hinweis: Die Teilnahme am BIKE Women Camp entstand im Zuge einer Kooperation. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei den Organisatoren bedanken, die mich zu diesem Event eingeladen haben.
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