Dass sich die Suche nach dem richtigen Sattel oftmals als schwierig erweist, sollte jedem Radfahrer bereits bekannt sein. Ich glaube, fast jeder von euch hatte schon einmal Schmerzen, weil der Sattel nicht gepasst hat. Aber ein Sattel muss passen wie ein paar Schuhe. Tut er das nicht, sind oft unangenehme Schmerzen die Folge. Dazu zählen Taubheitsgefühle der Genitalien, Schmerzen der Sitzknochen, Scheuer- und Reibestellen, aber auch Rücken- und Knieprobleme können durch einen falschen Sattel verstärkt werden.

Was zeichnet einen guten Sattel aus?
Ein guter Sattel ist vor allem eins: komfortabel. Der Dammbereich, in dem wichtige Nervenbahnen und Blutgefäße liegen, muss von Druck entlastet sein. Das Körpergewicht müssen die Sitzknochen tragen. Die sind, wie der Name es schon sagt, zum Sitzen da. Daher ist es wichtig, dass die Auflagefläche, also die Sattelbreite perfekt passt.

Meine Tipps für euch
1. Fahrt den Sattel Probe! Nicht nur beim Händler im Hof, sondern probiert ihn für längere Zeit aus. Viele Händler sind so kulant, dass sie den Sattel auch tauschen, wenn er nicht gepasst haben sollte.
2. Der Sattel sollte nicht zu weich sein, da sonst die Sitzhöcker tief einsinken können.
3. Und ganz wichtig: Finde die richtige Sattelbreite!

Und wie finde ich die richtige Sattelbreite?
Zunächst einmal habt ihr natürlich die Möglichkeit zum Händler eures Vertrauens zu gehen und euch dort euren Sitzknochenabstand messen zu lassen. Mithilfe dieser Angabe wisst ihr, welche Sattelbreite die richtige für euch ist.
Vor ein paar Monaten habe auch ich wieder angefangen, einen neuen Sattel zu testen: den SQlab Ergowave 611. Die Firma SQlab hat sich etwas sehr Schönes einfallen lassen. Mit dem „Vermiss mich“ Set könnt ihr euren Sitzknochenabstand ganz einfach auch zu Hause ermitteln. Bestellen könnt ihr euch das kostenlose Set auf der Website von SQlab. Alles, was ihr jetzt noch braucht, ist ein Stuhl oder Hocker mit einer festen Sitzfäche. Je härter desto besser. Die Messpappe wird auf dem Hocker positioniert. Der Rücken formt ein Hohlkreuz. Nun müsst ihr euch nach unten ziehen, um den Druck an den Sitzknochen zu erhöhen. Mit einem Stift könnt ihr nun den Mittelpunkt eurer eingedrückten Flächen markieren. Danach messt ihr den Abstand zwischen den Mittelpunkten der Sitzknochen.
Zum Schluss wird noch je nach Sitzposition auf dem Fahrrad, ein Wert dazugerechnet. Je sportlicher und gestreckter die Sitzposition, desto weniger wird addiert. Et voilà, schon habt ihr eure benötigte Sattelbreite herausgefunden.

Getestet: SQlab Ergowave 611

Ich fahre nun bereits seit zwei Monaten den SQlab Ergowave 611. Das Besondere an diesem Sattel ist die Wellenform. Die tiefer liegende Sattelnase drückt weniger stark auf empfindliche Stellen. Die leichte Vertiefung in der Mitte des Sattels reduziert den Druck auf die empfindlichen Strukturen des Dammbereichs. Am Anfang ist es noch ziemlich ungewohnt. Ihr werdet spüren, dass ihr auf euren Sitzknochen sitzt. Aber bereits nach 1-2 Wochen hat man sich dran gewohnt. Heute kann ich sagen, dass sich der Sattel super angenehm fährt und auch das Design gefällt mir unheimlich gut. Ich kann ihn euch definitiv weiterempfehlen. Nach langem Suchen habe ich nun wohl endlich den passenden Sattel gefunden!

Wer mehr zum Thema Sitzbeschwerden wissen möchte, sollte sich auch diesen Beitrag ansehen: 5 Tipps gegen Sitzschmerzen

3 Kommentare

  1. Volkmar Dietzel Antwort

    Bisher hatte ich auf dem Rennrad den Salat 611, der in dieser Saison von einem 612 ergowave aktive abgelöst würde. Außer der Neugier wie sich das „active“ auswirken wird, gab es dazu keine Veranlassung. Der 612 wirkt etwas härter. Die Beweglichkeit des Sattels durch die active-Funktion ist aber ein erheblicher Komfortgewinn. Nach knapp tausend Kilometern kann ich feststellen, dass sich die Investitionen gelohnt hat.

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