Sonnenschein, Bergpanorama, Mountainbiken, Kaiserschmarrn… genau so hatte ich mir meinen Sommerurlaub wochenlang in Gedanken ausgemalt. Ich hatte große Lust mal wieder eine Ecke der Alpen zu erkunden, die ich bisher noch nicht kannte. Meine Wahl fiel auf Leutasch, eine kleine Gemeinde, die zur Region Seefeld gehört. Das Wetter hatte allerdings andere Pläne. Zwar hatte der Wetterbericht bereits wechselhafte Bedingungen angekündigt, aber dass es dann tatsächlich so kalt und nass wurde, hat mich doch etwas überrascht. Trotzdem habe ich das Beste draus gemacht, zwei schöne Mountainbike Touren unternommen und auch kulinarisch wurde in dieser Woche einiges geboten.

Arnspitzrunde – entspanntes Einrollen entlang türkisblauer Flüsse

Der erste Tag in Leutasch begann mit einem Sonne-Wolken-Mix. Da für den Nachmittag schon wieder Regen angesagt war, wollte ich vormittags unbedingt noch eine kleine Mountainbike-Runde drehen und die Gegend ein wenig erkunden. Schon vor der Reise hatte ich mich auf der Website von Seefeld über die Tourenmöglichkeiten in der Region informiert. Dort findet man eine große Auswahl an Strecken, die man sich ganz unkompliziert herunterladen und nachfahren kann. Solche Angebote finde ich immer super, vor allem wenn man zum ersten Mal in einer Region ist. Zum Einstieg habe ich mich für die Arnspitzrunde entschieden. Mit ca. 33 km und 377 hm ist die Runde perfekt zum Einrollen. Die Tour startet in Leutasch Weidach und führt zunächst über den Achweg, immer leicht bergab entlang des türkisblauen Wassers der Leutascher Ache. Für eine Abkühlung war es an diesem Tag zwar definitiv zu frisch, aber an heißen Sommertagen ist das sicher ein perfekter Ort, um eine kleine Pause am Wasser einzulegen.

Radweg Leutascher Ache
Brücke Leutascher Ache
Gravelbiken in Leutasch

Weiter ging es nach Mittenwald. Die offizielle Route führt zwar nicht direkt ins Zentrum, aber ein Abstecher in die Altstadt lohnt sich auf jeden Fall. Über den Isarradweg ging es wieder zurück nach Österreich. Hinter Scharnitz biegt die Strecke schließlich in einen schattigen Forstweg ein. Von dort aus rollt man durch den Wald in Richtung Seefeld und schließlich wieder zurück nach Leutasch.

Kirche in Mittenwald
Isarradweg
Blick auf die Isar
Mountainbiken in Leutasch

Regen, Kälte und ein Hotel zum Wohlfühlen

Die nächsten Tage wurden deutlich ungemütlicher. Ein Tag war geprägt von Dauerregen und gerade einmal 9 °C. Auf der Zugspitze gab es Neuschnee. Und das im Juli… Wenn das Wetter so gar nicht mitspielt, wird ein gemütliches Hotel umso wichtiger. Übernachtet habe ich im Biohotel Leutascherhof. Das Hotel zählt zu den ersten klimaneutralen Hotels in Tirol. Das Thema Nachhaltigkeit steht hier im Mittelpunkt. In der Küche werden ausschließlich Bio-Lebensmittel verarbeitet, 80 % davon stammen aus Österreich.

Biohotel Leutascherhof

Bei der Buchung habe ich mich für die Biolodge Alpenduft entschieden, einem Nebengebäude des Leutascherhofs. Die Zimmer sind sehr modern und gemütlich eingerichtet und teilweise sogar mit einer eigenen Sauna ausgestattet. Das große Panoramafenster mit Sitzbank war in dieser Woche mein absoluter Lieblingsplatz. Im Haupthaus gibt es noch einen Wellnessbereich mit Dampfbad und mehreren Saunen. Das Hotel bietet außerdem täglich ein Aktivprogramm an wie z. B. Yoga am Morgen oder geführte Wanderungen. Die Verwöhnpension rundet das Ganze ab: ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, mittags eine Suppe, Kuchenbuffet am Nachmittag und abends ein mehrgängiges Menü. Das Essen war eine 10/10. Und als ob das nicht schon genug wäre: Drei flauschige Alpakas wohnen ebenfalls auf dem Hotelgelände.

Zimmer in der Biolodge Alpenduft
Panoramafenster mit Sitzbank
Badezimmer Biolodge Leutascherhof
Sauna
Kuchenbuffet Biohotel Leutascherhof
Abendmenü Biohotel Leutascherhof
Alpakas Leutascherhof

Regenpause? Auf zur Leutascher Geisterklamm!

Ein grauer Tag reihte sich an den nächsten. Da das Wetter für mich als Schönwetterfahrerin zu unbeständig war, tauschte ich das Mountainbike gegen die Wanderschuhe und es ging zur Leutascher Geisterklamm. Seit Sommer 2023 gibt es dort einen neu gestalteten Themenweg, der sich besonders für Familien lohnt. Über Stege und Brücken führt der Weg durch die Schlucht, begleitet von der Sage des Klammgeists.

Leutascher Geisterklamm
Leutaschklamm

Mit dem Mountainbike zur Hämmermoosalm

Wie sagt man so schön? Das Beste kommt zum Schluss. Am letzten Tag zeigte sich das Wetter endlich von der besseren Seite. Also nichts wie rauf aufs Mountainbike. Und was durfte natürlich nicht fehlen? Ein Kaiserschmarrn. Dafür ging es in das wunderschöne Gaistal, welches auch als Almenparadies bekannt ist.

Mountainbiken im Almenparadies Gaistal

Das Gaistal kenne ich noch aus früheren Urlauben in Ehrwald. Dieses Mal wollte ich zur Hämmermoosalm. Sie liegt auf 1.417 Metern ist von Leutasch aus die erste Einkehrmöglichkeit im Gaistal. Wer hingegen von der Ehrwalder Alm kommt, trifft auf die Hämmermoosalm als letzte Station.

Mountainbike Tour zur Hämmermoosalm
Hämmermoosalm
Kaiserschmarrn Hämmermoosalm

Ihr wisst, ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Kaiserschmarrn und der hier kann definitiv vorne mitspielen: schön fluffig, karamellisiert und mit Apfelmus und Preiselbeeren serviert.
Gestärkt ging es weiter zum nächsten Ziel, der Aussichtsplattform Brunschkopf. Von dort kann man bis zur Zugspitze, über das Seefelder Plateau ins Karwendelgebirge und bis zu den Stubaier Alpen blicken.

Aussichtsplattform Brunschkopf
Aussicht von der Aussichsplattform Brunschkopf
Blick auf Seefeld

Anschließend ging es weiter zum Lottensee und dem Wildmoossee. Zumindest gab es diese Seen auf der Karte. In der Realität war davon aber nichts zu sehen. Wie ich später herausfand, sind diese beiden Seen echte Naturphänomene. Sie sind aperiodisch und damit nicht immer zu sehen. Wann genau sie sich mit Wasser füllen, wissen bis heute nicht einmal Wissenschaftler.

Fazit: Viel erlebt und noch mehr vor

Die Woche in Leutasch verging wie im Flug. Zwar konnte ich einige meiner geplanten Touren, wie etwa eine größere Karwendelrunde oder die Tour zum Schachen, wetterbedingt nicht machen, aber das ist für mich nur ein Grund wiederzukommen. Denn eines ist sicher: Die Region rund um Leutasch hat für uns Mountainbiker noch jede Menge zu bieten.

Wart ihr schon mal in der Gegend unterwegs? Habt ihr Tourentipps für meinen nächsten Besuch?

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