Gibt es die Liebe auf den ersten Blick? Ich glaube schon … zumindest, was Fahrräder angeht, denn als ich mich im letzten Jahr auf der Eurobike in Friedrichshafen am Stand von Cannondale umschaute, fiel mir genau ein Bike SOFORT ins Auge. Es war das Habit Women’s 1. Diese Farbe haute mich direkt um, denn es ist meine Lieblingsfarbe. Genau die Farbe, nach der ich schon immer bei einem Bike gesucht habe, als wäre es für mich gemacht worden. Damals postete ich auf Facebook, dass ich mein Rad für 2016 schon gefunden hätte. Eigentlich war das Ganze nur so dahingeschrieben. Dass dieses Rad wirklich mal bei mir zu Hause stehen würde, hätte ich nie gedacht. Und ja, es ist so weit, ich konnte es nicht sein lassen 🙂 Da ist sie nun, die Rakete.
Inzwischen bin ich schon einige Wochen damit unterwegs und kann euch schon viel über das Bike erzählen. Fangen wir mal mit den technischen Aspekten an: Der Hauptrahmen des Habits ist aus Carbon, genau wie die Dämpferwippe. Der Hinterbau ist allerdings aus Alu. Das Bike hat Stan’s NoTubes Rapid Felgen, ein Shimano XT Shadow Plus Schaltwerk, Shimano SLX Schalthebel und Shimano Deore Bremsen. Wie es sich für Cannondale gehört, darf natürlich eine Lefty nicht fehlen. Die Lefty 2.0 aus Alu mit 120 mm Federweg bietet zusammen mit dem Rockshox Monarch RL Dämpfer eine für mich perfekte Kombi. Und nicht zu vergessen, die Laufradgröße. Das Habit Women’s 1 hat eine Laufradgröße von 27.5″, was für mich noch Neuland war, denn meine bisherigen Bikes hatten entweder 26″ oder 29″. Daher kommen wir nun zur Frage der Fragen, die ich nun endlich aus meinen eigenen Erfahrungen heraus beantworten kann.
27.5 oder 29 Zoll?
Als Richtwert sagt man ja immer ab einer Körpergröße von 1,70 m, kann man 29″ fahren. Also würde ich mit 1,69 m gerade an der Grenze liegen. Aber ich finde auch, man sollte die Wahl nicht so an der Körpergröße festlegen. Das Wichtigste ist, dass man sich auf dem Bike, für welches man sich entscheidet, wohlfühlt. Bisher habe ich mich auf meinen 29″ Bikes auch sehr wohl gefühlt. Das Habit hat mir aber gezeigt, dass gerade auf engen kurvigen Trails 27.5 “ einfach die bessere Wahl für mich ist. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich beim Beschleunigen schneller von der Stelle komme.
Wie schlägt sich das Bike in der Praxis?
Als ich das erste Mal mit dem Bike die Straße auf und ab gefahren bin, war der Wow-Effekt noch gar nicht da. Als es dann aber in den Wald auf die ersten Trails ging, hatte ich nur noch ein breites Grinsen im Gesicht. Ich bin so verliebt in dieses Rad <3 !
Es ist wahnsinnig wendig, kommt superschnell von der Stelle. Es gibt hier auf meinen Hometrails verschiedene Stellen mit engen Kurven, um die ich vorher nie richtig herum gekommen bin, mit dem Habit habe ich es endlich geschafft. Auch bergauf hatte ich noch nie so viel Spaß wie mit diesem Rad. Da merkt man eben schon, dass es knapp 2 kg leichter ist als mein vorheriges Mountainbike. Wer gerne auf Flowtrails unterwegs ist, sollte sich das Habit auf jeden Fall mal ansehen. Schläge durch Steine oder Wurzeln werden super abgefedert und die Lefty 2.0 ist einfach ein Traum. Man kann das Fahrgefühl eigentlich kaum beschreiben, man muss es einfach selbst erleben! Ich muss mich allerdings noch etwas daran gewöhnen, dass die Wanderer, auf die ich unterwegs treffe, immer so auf meine Lefty starren als würde da irgendetwas fehlen 🙂
Auch die zweifach Schaltung ist super. Bisher hatte ich immer dreifach, aber mit zweifach muss ich nun viel weniger schalten. Inzwischen fahre ich auch sehr gerne damit einfach nur flach Grundlagen an der Saar und nehme nur noch selten mein Hardtail. Einfach weil das Habit so komfortabel ist.
Was gibt es zu verbessern?
Hier brauche ich gar nicht viel zu sagen. Ich würde nichts an dem Rad ändern, außer den Lenker. Meiner Meinung nach ist der Lenker mit 760 mm etwas zu breit für uns Mädels. Hier würde ich eine Breite von beispielsweise 720 mm bevorzugen. Gerade auf Trails, auf denen die einen oder anderen Bäume mal etwas dichter zusammenstehen, kann es mit solch einem breiten Lenker doch mal eng werden 🙂 Ansonsten finde ich alles 1A!
Wie sieht’s mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis aus?
In Sachen Cannondale ist dieses Thema glaube ich ganz weit oben. Viel zu oft habe ich schon gehört „Wieso ein Cannondale? Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt nicht!“, Aber da muss man einfach drüberstehen. Mit einem Cannondale ist es wie mit einem iPhone, wenn du kein Cannondale hast, dann hast du kein Cannondale. Aber mal abgesehen davon, mit einem Preis von 3.499 € gab es schon weitaus schlimmeres bei Cannondale. Klar, bessere Komponenten gehen immer, aber ihr habt eine Lefty, ein Carbon Rahmen und vor allem einen Haufen Spaß mit dem Rad. Von daher habe ich über diesen Preis nichts zu meckern.
Mein Fazit
Einfach nur fantastisch! Endlich habe ich ein Bike gefunden, auf dem ich mich pudelwohl fühle. Zwar ist das Habit kein Race-Fully (hierfür solltet ihr euch das neue Scalpel Si ansehen, über das ich auch schon berichtete), aber dafür ein perfektes Tourenfully, mit dem man den größten Spaß auf den Trails mit Freunden hat. Vor allem für Urlaube in den Alpen habe ich mit Sicherheit eine sehr gute Wahl mit dem Habit getroffen. Ich bin aber auch schon gespannt, wie sich das Rad bei einem Mountainbike Marathon schlägt.
Übrigens: Das Habit Carbon SE wurde von der BIKE (Ausgabe 6/2016) als Testsieger ausgezeichnet und von der World Of MTB als Preis-Leistungs-Sieger gekürt. Das Habit kann also nicht nur in der Damen Version überzeugen.
3 Kommentare
Pingback: Eurobike 2016 – Ich war dabei! – Cycling Sunday
Pingback: Vittoria Mezcal: 2 Jahre Dauertest - Cycling Sunday
Pingback: BIKE Women Camp 2019 - Cycling Sunday