Früher oder später stellt sich für jeden Biker genau diese Frage: Was ist besser für mich? Klickpedale oder Flatpedale? Eine berechtigte Frage, aber lasst euch von niemandem einreden, dass ihr dies oder jenes braucht. Findet es selbst heraus und vielleicht habt ihr Mal die Möglichkeit beide Systeme auszuprobieren.

Meine Erfahrungen
Als ich damals angefangen habe Rad zu fahren, fuhr ich mit einfachen Pedalen und Turnschuhen. Für den Anfang war das auch vollkommen in Ordnung. Irgendwann kam ich dann aber an den Punkt, an dem ich die Vorteile von Klickpedalen sehr interessant fand. Ich wollte es unbedingt selbst ausprobieren. Glücklicherweise kam ich auch wirklich schnell damit zurecht. Dann stieg ich von meinem ersten Cube Trekkingrad auf ein Rennrad um. Es blieb natürlich alles bei den Klickpedalen, genau wie 2011, als ich mein erstes Mountainbike bekam. Als dann letztes Wochenende beim Women’s Bike Camp Fahrtechniktraining auf dem Plan stand, wurde mir empfohlen die Klickpedale gegen Flatpedale und die Sidi Schuhe gegen Five Ten zu tauschen. Gesagt, getan. Dank diesem Wochenende wurden meine Erfahrungen um ein weiteres Pedalsystem erweitert und ich kann euch nun zu beidem einige Vor- und Nachteile aufzählen.

Vor- und Nachteile von Klickpedalen:
+ optimale Kraftübertragung. Ihr könnt drücken und ziehen.
+ kein Abrutschen, der Fuß sitzt fest und hat immer die richtige Position auf dem Pedal
– es werden spezielle Schuhe benötigt
– besonders Anfänger vergessen auszuklicken -> Sturzgefahr

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Ich fahre Klickpedale und Schuhe der Marke Sidi

Angst vor Klickpedalen – Mein Tipp für euch
„Ich habe Angst mit den Klickpedalen zu stürzen.“ Diesen Satz habe ich schon oft gehört, besonders von Frauen. Ihr braucht wirklich keine Angst zu haben. Klickpedale sind nicht gefährlich. Stellt die Pedale so weit es geht auf, sodass ihr möglichst leicht ein und ausklicken könnt. Ich hatte noch nie einen Sturz, bei dem meine Füße nicht von alleine ausgeklickt sind. Ich kann euch als Tipp geben, bevor ihr eure erste Tour mit den Klickpedalen macht, übt vorher das ein- und ausklicken. Ich habe damals mein Rad auf den Rollentrainer gestellt, somit konnte ich auch nicht umkippen.

Vor- und Nachteile von Flatpedalen:
+ Man braucht keine Angst zu haben nicht aus den Pedalen zu kommen
+ Auf Schiebepassagen ist man wesentlich bequemer unterwegs
+ auch mit normalen Schuhen fahrbar
+ man schult seine Fahrtechnik (bsp. ein Bunnyhop mit Flats ist schwieriger als mit Klicks)
– Verletzungsgefahr durch Abrutschen( Pins können Verletzungen am Schienbein verursachen)

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Im Women’s Bike Camp fuhr ich mit Flatpedalen und Schuhen von Five Ten

Es war wirklich cool auch mal mit Flats zu biken. Meiner Meinung nach sind sie optimal für Fahrtechniktraining oder im anspruchsvollem Gelände wie z.B. in Bike Parks. Würde ich noch einmal in einen Bike Park, wie nach Saalbach Hinterglemm fahren, würde ich mir auch ein paar Flatpedale mitnehmen. Denn gerade bergab fährt man damit sicherer und man braucht keine Angst zu haben bei einem Sturz nicht mehr aus den Pedalen zu kommen. Hier zu Hause fahre ich aber viele längere Touren oder Rennen (Marathon Kurzstrecken) und da bevorzuge ich aufgrund der besseren Kraftübertragung eher Klickpedale.
Dennoch haben beide Pedalarten durchaus ihre Vor- und Nachteile, wie Ihr sehen könnt. Es gibt kein richtig und kein falsch. Im Cross Country oder Marathon Bereich sieht man eher Klickpedale, im Enduro, Freeride oder Downhill setzen sich Flatpedale durch.
Wie schon gesagt, ich empfehle euch einfach mal beides auszuprobieren und dann zu entscheiden.

Ihr habt das für euch perfekte Pedalsystem schon gefunden?
Dann schreibt mir doch mal in die Kommentare, welches euer Favorit ist. Ich bin gespannt auf eure Antworten 🙂

8 Comments

  1. Hi Michelle,
    ich bin auch bis vor einem Jahr ausschließlich mit Klickies gefahren, hatte dann ebenfalls ein Techniktraining bei Alpencross Profis. Auch da wurden die Vorteile der Flat’s in anspruchsvollem Gelände hervorgehoben. Ich fahre seither dennoch weiter mit Klickies an den Schuhen – im Winter und bei „Sauwetter“ die Shimano SH-MT91 (eigentlich schon fast ein Wanderschuh) – absolut wasserdicht und atmungsaktiv, genial Sohle, wenn man mal ein längeres Stück schieben muß. Ansonsten den Shimano M200. Als Pedal habe ich das Wendepedal „Cube RFR Pedale Flat mit Klicksystem“ – eine Seite Flat, eine Seite Klick. Bringt zwar etwas mehr Gewicht auf die Wage als reine Flat- oder Klickpedale, habe aber die Vorteile aus beiden Welten 😉

  2. Seit über zehn Jahren ständig mit beiden Systemen on Tour. Flatrate haben vor allem im Gebirge, beim Alpencross und beim Bikebergsteigen Vorteile.
    Rennen, lange Strecken und die bekannten Hometrails fahre ich mit Klickpedalen.
    Vorteil von Flats im Winter: gescheite warme Schuhe. Kein Eisklotz (Kältebrücke) am Fuß.

  3. Fahre selbst ausschließlich Klickpedale, egal ob Tour, Rennen oder Trails. Hatte trotz Carbonsohle am Schuh noch nie Probleme beim laufen im schweren Gelände.
    Ich kenne auch sehr viele die nur Downhill oder Freeride fahren und auch da haben sich inzwischen Klickpedale durchgesetzt.
    Letztendlich muss aber jeder für sich rausfinden was ihm besser gefällt.

  4. Ich bin lange Zeit Flat gefahren, aber kurz nachdem ich mein neues Bike (Jan. 2015) vom Händler geholt habe, wollte ich unbedingt Klicks probieren. Ein gutes Jahr bin ich mit Shimano SPD540 und Shimano Schuhen gefahren. Letzten Herbst kam ich auf die Idee Eggbeater zu testen. In Kombination mit dem Northwave Scorpius 2+ bin ich absolut begeistert. Der Einstieg ist zwar deutlich undefinierter als bei den Shimanos, aber das Ausklicken, die Unempfindlichkeit gegen Schlamm und auch das Design begeistern mich jedes Mal aufs neue.
    Auf meinem Zweitfahrrad habe ich nach wie vor Flatpedale, um damit auch auf die Arbeit fahren zu können.

  5. ich seh das wie der Carsten (Schymik). Udn wer beides zugleich will – find ich die Crank Brothers Mallet 3 unschlagbar – werden auch von einigen Pro`s gefahren im Worldcup, da man auch eingeklickt eine sauguten Stand hat – besser als bei den meisten anderen Klicksystemen.. Das hilft grade wenn man schnell im technischen Geläuf unterwges ist. Und ausgeklickt geht auch ganz gut – gemessen daran, dass man cleats aunden Schuhen hat und ein Bindungssystem. Den Kombipedalen (eine Seite Flat, eine Seite Klicksystem) konnte ich nie was abgewinnen. Man muss sich zu lange sortieren, bis man das passende hat udn insbesondere der Stand auch der Flat-Seite ist nem normalen Flat deutlich unterlegen. Und wenn es mir in sehr schwerem Gelände unterwegs doch ein bissl heikl wird, will ich mich nicht lang sortieren müssen, sondern brauch sofort nen stabilen, sicheren Stand.

  6. Tja – muss meinen Kommentar oben etwas „anpassen“ 😉 Habe mich nach einem „Abrutscher“ und aufgeschlitztem Schienbein von der Kombi „Klickschuhe mit harter Sohle & Wendepedal“ getrennt und bin auf 5/10 Freerider und Syntace No.9 (habe ich günstig von einem Freund erstanden) umgestiegen. Nach anfänglichen Eingewöhnungsproblemchen muß ich sagen – ich bin begeistert! Mehr Sicherheit bei schwierigen Passagen, schneller mal mit dem Fuß auf dem Boden und die Vermutung „ich brauche die Klickies um besser den Berg hoch zu kommen“ entspricht auch nicht der Realität. Die 5/10 kleben so auf dem Flatpadel – das ist unglaublich 😉

  7. Ich fahre fast ausschließlich mit Flatpedals (genauer gesagt mit Crank Brothers Stamp) und mit FiveTen Freerider Womens. Wollte zwischendurch gerne mal umsteigen, und hab mir als zweites System Klickpedale und -schuhe zugelegt. Leider lag ich mit diesen gleich 2x hintereinander auf der Straße – einmal beim ersten Testen – zuviel gebremst und einfach umgefallen wie ein Stein. Das zweite Mal bei einem steilen Stück am Weg zum Fahrtechniktraining. Als ich mich dort dann mit dem Trainer beratschlagt habe (hatte die Flats auch mit) und dieser auch von mehr Sicherheit auf den Flatpedals schwärmte, bin ich seitdem wieder umgestiegen und habe mich nicht mehr getraut wieder zu wechseln. Aber mal ehrlich – wozu denn? Ich finde, die FiveTen saugen sich mit ihrer Sohle einfach so gut fest, dass ich schon das Gefühl habe, auch ein wenig am Pedal „ziehen“ zu können. Aber wer weiß, vielleicht probier ich’s mal wieder aus – schließlich hatte das zweite System ja auch Geld gekostet 😉

  8. Pingback: Shimano SH-XC7 - Cycling Sunday

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