Kennst du das … ?
… dein erster Gedanke am Morgen ist, dass du nach der Arbeit endlich wieder auf’s Rad kannst?
… du fängst schon montags an, deine gesamten Touren der Woche zu planen?
… deine Laune wird mit jedem Tag an dem du nicht auf dein Bike steigen konntest schlechter?
… du textest deine Mitmenschen gnadenlos mit deinen Bike Stories zu?
… du wirst krank und dein erster Gedanke ist, „Misst jetzt kann ich nicht trainieren!“?
… du planst nur noch Urlaub mit dem Bike, denn ein Urlaub ohne dein Bike ist für dich unvorstellbar?

Ich wette, es gibt sehr, sehr viele Menschen unter meinen Lesern, die all diese Gedanken und Situationen kennen. Schon seit längerer Zeit mache ich mir Gedanken darüber, ob das Biken nicht vielleicht sogar schon zu einer Sucht werden kann. Wenn sich die Gedanken fast nur noch um dein geliebtes Hobby kreisen, ist das noch normal oder dreht man dann komplett durch?
Ehrlich gesagt, glaube ich schon, dass das Ganze zur Sucht werden kann. Ich habe schon öfter Berichte über Sportsucht im Allgemeinen gelesen, denn nicht nur der Radsport ist davon betroffen, auch andere Sportarten.
Was also fasziniert einen so am Radsport, dass man es immer wieder tun muss? Wie kommt es zu dieser Situation, dass sich alles nur noch um das Eine dreht? Ich glaube das sind vor allem Dinge wie diese: Man fühlt sich lebendig, kann einfach mal vom Alltag abschalten, die Sorgen mehr oder weniger vergessen. Auf den Trails, das Gefühl endlich frei zu sein, der Adrenalin Kick. Mit Mountainbike Kollegen die aufregendsten Abenteuer erleben und einfach Spaß haben, weil man eben dieselbe Leidenschaft teilt …
Und im Endeffekt beginnt man sein gesamtes Leben und Umfeld an sein Hobby anzupassen: Im Auto muss ausreichend Platz für’s Rad sein, es müssen Räumlichkeiten für die Rädersammlung her, Urlaubsorte müssen biketauglich sein und so weiter und so fort. Die Kunst ist es dann ein gesundes Gleichgewicht zwischen dem Leben auf dem Rad und beispielsweise dem Familienleben zu finden.
Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich das inzwischen gefunden habe. Natürlich dreht sich bei mir jeder Tag nur ums Mountainbiken. Das Ganze hat sich durch den Blog noch einmal verstärkt, denn es ist viel Arbeit und Zeit, die ich darin investiere. Aber ich liebe, was ich tue und bin sehr dankbar, dass es so gut bei euch ankommt. Ich versuche mir meist schon zu Beginn der Woche einen Plan zu machen, wann ich trainiere und wann ich meine Ruhetage einlege. So funktioniert es ganz gut, alles unter einen Hut zu bekommen. Schreibt mir doch mal, wie das bei euch so ist. Würdet ihr behaupten, dass ihr süchtig nach eurem Hobby seid?

P.S.: Und an alle Frauen, die sich ständig darüber ärgern, dass Ihr Liebster nur auf dem Rad sitzt (dazu zähle ich selbstverständlich nicht): Seid doch froh, dass er Sport treibt und somit seiner Gesundheit etwas Gutes tut.  Probiert das Biken doch einfach selbst mal aus. Und falls ihr das „normale“ Biken nicht mögt, testet doch mal ein E-Bike. Das macht super viel Spaß und es gibt doch nichts besseres als gemeinsame Radtouren mit der Familie, das könnt ihr mir glauben. Probiert es aus! Aber Vorsicht: Es besteht Suchtgefahr! 🙂

16 Comments

  1. Auch wenn es mit einem E-Bike ist? Warum wird E-Bike fahren immer mit Schwäche verbunden? Wirklich schon mal sowas gefahren ausserhalb der Komfortzone? E-Bike sind ein komplett anderer Bereich und hat nichts mit dem konventionellen Radfahren zu tun. Und warum ärgern sich immer Frauen, dass der Partner auf dem Rad sitzt? Warum sollen Frauen gleich aufs E-Bike steigen? Du als Frau darfst doch andere nicht als das schwache weibliche Geschlecht hin stellen. Solche Klisches stören einfach.

    • Hi Dani, so war das nicht gemeint 🙂 Es gibt genug Frauen die sagen, ihnen macht Radfahren kein Spaß. Und genau diese Mädels könnten ja mal ein E-Bike testen, denn ich bin selbst schon mehrmals E-Bike gefahren und weiß, dass es super viel Spaß macht. Und nein, E-Bike fahren hat keineswegs etwas mit Schwäche zu tun. Es gibt genug Profis, die auch hin und wieder auf’s E-Bike steigen. Und zu guter Letzt: Ich, als leidenschaftliche Mountainbikerin, ärgere mich ganz sicher nicht darüber wenn der Partner auf dem Rad sitzt 😉

    • Hallo Dani.
      Wie fährt man ein E-Bike außerhalb der Konfortzone? Ich verstehe hier den Kontext nicht. Ein E-Bike ist nunmal dafür da zu Unterstützen. Bei 25km/h schaltet diese Unterstützung ohnehin ab.
      Warum sollten Frauen nicht auf das E-Bike steigen?
      Bei uns ist auch die Überlegung, ob wir nichtmal ein E-Bike für meine bessere Hälfte testen, damit sie am Berg mithalten kann und ich trotzdem trainieren. Ich finde, Michelle stellt hier Frauen keineswegs als schwaches Geschlecht da, aber Fakt ist nunmal, dass du als Frau einfach weniger Watt auf das Pedal bekommst, als ein Mann. Sehe darin nichts verwerfliches diesen Unterschied evtl. mit einem Motor auszugleichen.

  2. E-Bikes sind nach meiner Erfahrung eine absolute Bereicherung für Radsport und speziell für das Erlebnis in einer Gruppe.
    Sie ermöglichen es Leistungen anzupassen und gemeinsam Spass zu haben wo es vorher zu grosse Leistungsunterschiede für ein entspanntes Gruppenerlebnis gab. Man verbraucht auf dem E-Bike ja nicht zwangsläufig weniger Energie, man kommt nur entspannter, weiter, höher und vielleicht auch ein wenig schneller.
    Einfach mal ausleihen und zusammen mit Freunden eine Runde drehen. Die Ansichten ändern sich bekanntlich mit den Aussichten.

    Sportliche Grüsse,

    Eric

  3. Natürlich ist es oft nicht einfach Zeit zum Biken zu finden, wenn man sich um all diese Dinge kümmern muss. Das kann ich verstehen. Ich habe auch nicht immer Zeit dazu. Aber ich denke, mit etwas Zeitmanagement, hat jeder wenigstens 1-2 Stunden Zeit in der Woche. Und nein, die Bloggerin (also ich) hat keine 2 Kinder 😉 Und mit meinen jungen 21 Jahren habe ich auch noch keinen Mann, der einspringen kann. Und ich arbeite auch nicht nur halbtags, sondern ich arbeite Vollzeit und komme täglich frühestens um 18 Uhr nach Hause. Erst dann habe ich Zeit zum Biken und zum Bloggen. Da wird es eben oft sehr spät am Abend. Aber das Bloggen ist für mich keine Arbeit, sondern eine Leidenschaft, in die ich gerne meine Zeit investiere 🙂

    • so ist es, wenns eine Leidenschaft ist, dann ist die wahrnehmung ja sehr positiv, weshalb es nicht als belastung wahrgenommen wird – zumindest bis zu einer gewissen Grenze.

  4. Erst heute Morgen habe ich mich wieder gefragt wie das Biken, in der kurzen Zeit seit ich es mache, mein Leben schon verändert hat. Du sprichst mir aus der Seele…

      • Danke Dir 🙂 (Ich liebe es meine beiden Leidenschaften,Biken und Fotografieren, zu verbinden!) Toller Blog! Mach weiter so!

  5. Grundsätzlich sprichst Du mir aus der Seele. Ich fahr zwar nicht täglich Rad, schau aber, das es zweimal in der Woche klappt mit dem Trailbiken. Und manchmal auch mehr – grade im Urlaub. Und auch sonst hat sich viel darauf ausgerichtet – Auto muss Bikekompatibel – udn sonstige Sportausrüstungen sein. Wohnung / haus muss Bikes gut und sicher unterbringen können – (auch für meine Frau) Und Pflege/Wartung muss gut möglich sein. Und glücklicherweise hat sich auch ergeben, trailangrenzend zu wohnen. Auch der Frühjahrs- udn Sommerurlaub wird inzwischen völlig bikekompatibel geplant (so langsam dringt aber ins Unterbewußtsein, dass wir auch mal wieder ein Bisschen was anderes sehen/machen müssen).

    Aber das Wichtigste ist, dass man Spaß hat und glüklich ist, jedes Jahr noch was dazulernt, tolle Gegenden „erfährt“, es die Gesudnheit fördert, wenn man nicht grad etwas aprupt absteigt.
    Und großartig ist auch – da geht bei mir abends nach einem tollen Tag auf dem Bike oft noch das Kopfkino an – z. B. bei besonders schöner Landschaft, einem epischen Trail oder insbesondere auch einer persönlichen „Erstbefahrung“ – das damit verbundene Lebensgefühl.

    Dies gibts aber – wie auch schon ein Bisschen angesprochen, auch bei anderen Sportarten/Aktivitäten, bei denen dann auch Suchtpotenzial entstehen kann – meist Sportarten, bei denen sich besondrer Flow entwickelt wie auch beim Wintersport, surfen, Klettern.

  6. Mountainbiken ist einfach die schönste Sportart der Welt. Nirgendswo anders ist das Belohnungspotential so groß.
    Sich einen Berg erarbeiten, einen Trail zur Belohnung runter fahren und dann noch fachtechnische Herausforderungen meistern. Einfach unbeschreiblich…

  7. Birgit (die jetzt auch ein Habit fährt ;-) Reply

    Biken ist Leidenschaft mit hohem Suchtfaktor. Es ist das pure Wahrnehmen aller Sinne in der Natur. Ob bei Sonnenschein, Touren mit Schauern oder eine tolle Herbstlandschaft, ja auch unter 0 Grad kann biken noch Spaß machen…für mich ist es einfach „back to the roots“ und ungemein wichtig. Es macht den Kopf frei, trainiert Körper und Geist, fordert und entspannt zugleich. Und es erinnert mich immer etwas an meine Kindheit – wir sauen uns ein und haben viel Spaß dabei ;-))
    Sucht? Definitiv! Alle Freunde sind genervt und ja, deine Beschreibung trifft es sehr gut – genau so ist es – ich kann dir 100% zustimmen (manchmal zum Leid meiner Mitmenschen)!!!
    Und ja, das E-Bike ist eine perfekte Unterstützung um Leistungsunterschiede auszugleichen, ob bei Frau oder Mann – es gibt auch Männer mit schwachen Beinen, oder sie haben nicht so viel Lust dabei sich einen Berg zu „erarbeiten“. Und bei ständiger Ungleichheit macht es schnell mindestens einem keinen Spaß mehr.

    Weiter so Michelle, toller Blog! Ich verfolge deine Artikel ständig.

  8. Definitiv! Als ich wegen einer Verletzung nicht laufen durfte, hab ich mich aufs Rad geschwungen. Bin vorher nie Rad gefahren.
    Nicht lang hin, war ich beim Downhill angelangt.
    Als ich schwanger wurde, oh bitter.. Mein geliebtes MTB….. Jetzt, alleinerziehend, hab ich heute meine erste Tour auf meinen MTB mit meinem Sohn (15 Monate alt) gedreht. Kein Downhill, aber Touren sind drin.
    Und die Monate dazwischen? Immer nur das Bike im Kopf…. Wenn das nicht süchtig ist.

  9. Hach, wenn ich an den kommenden Oktober denke, in dem wir in einem kleinen 3er Team von Dortmund nach Kleinarl (Salzburgerland – Österreich) fahren… 🙂

    Wir haben bereits ein paar Trainingstouren nach Winterberg (ca. 120 KM) hinter uns, bei denen wir schauten wie viel Wasser, Müsliriegel etc. wir brauchen. Und jedes Mal stieg die Vorfreude rasant an, wenn der Tag der Trainingstour kam. (Ein kleines Video dazu habe ich auf http://fitness-bikes.net veröffentlicht. Mein Cousin ist da etwas rot im Gesicht :D)

    Zudem wurde das Auto mit einem 4er Radträger aufgerüstet und im Vorfeld werden mögliche Touren per Komoot App ausgekundschaftet. Jaaa, was gibt es Schöneres als diese Sucht 😉

    LG
    Ralf

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