Es ist ein schöner sonniger Tag, ich beschließe gleich am Morgen die ersten Sonnenstrahlen zu nutzen und mit meinem Mountainbike eine erholsame aber gleichzeitig auch aufregende Tour durch den Wald zu machen. Ich freue mich auf Trails, die im Winter zu kurz gekommen sind und schon seit der letzten Saison auf mein Wiedersehen warten. Alles scheint wie immer, doch als ich endlich angekommen bin dann das: Mein ach so geliebter Trail scheint kein Trail mehr zu sein, sondern hat sich zu einer breiten Waldautobahn verwandelt.12345517_942745189133510_5127656192970541431_nIMG_3128Dieses Szenario erlebe ich in letzter Zeit in unseren saarländischen Wäldern nahezu auf jeder Tour. Egal wo ich hinkomme, die Pfade sind durch Forstmaschinen zerstört worden. Und leider habe ich das Gefühl, es war noch nie so schlimm wie in diesem Jahr. Genau aus diesem Grund stelle ich mir die Frage ob Forstmaschinen tatsächlich unserem Wald schaden? Denn ein Fatbike war das ganz sicher nicht 🙂 Auch wenn man uns Bikern ab und an gerne die Schuld dafür geben möchte, dass der Wald so aussieht.
Es ist vor allem auch interessant zu sehen, dass nicht nur das Saarland davon betroffen ist. In einer Facebook Gruppe, die sich „Es war einmal ein Trail“ nennt, werden sogar mehrmals wöchentlich Fotos gepostet, die einen total verwüsteten Wald zeigen. Wirklich erschreckend manche Fotos. Und erst diese Woche berichtete auch der SWR über dieses Problem in Baden-Württemberg. Ich glaube, ich spreche hier nicht nur für uns Mountainbiker sondern für alle, die sich gerne im Wald aufhalten, seien es Wanderer, Läufer oder Mountainbiker.IMG_3122
Eigentlich gibt es ja eine Regel, die vorschreibt nachhaltig zu bewirtschaften, d.h. nicht mehr schlagen, als nachwächst. Wird diese überhaupt noch eingehalten? Denn so wie es mal war, wird es erst nach Jahrzehnten wieder sein.
Warum gab es das Problem eigentlich früher nicht? Das liegt wohl an den Riesen der modernen Forstwirtschaft. Was früher von Hand erledigt wurde, wird heute mit bis zu 30 t schweren Maschinen erledigt. Die Konsequenzen sind vor allem nach verregneten Tagen tiefe Reifenspuren.IMG_3132
Mir ist ja bewusst, dass der Wald ein wichtiger Rohstofflieferant ist und wir das Holz brauchen, sei es für Möbel oder zum Heizen, aber man sollte auch nicht vergessen das Bäume die Luft reinigen und für Sauerstoff auf der Erde sorgen. Der Wald sollte einfach ein Ort der Erholung bleiben!
Am meisten ärgere ich mich aber darüber, wenn die gefällten Bäume monatelang mitten im Weg liegen bleiben und ein Durchkommen unmöglich ist 🙁IMG_3088
Aber lange Rede kurzer Sinn… Was soll man bloß machen… Geld regiert die Welt! Ich hoffe, dass die Menschen irgendwann mal aufwachen und schonender mit der ganzen Situation umgehen!

Wie sieht’s bei euch aus? Macht ihr dieselben Erfahrungen und findet ihr auch, dass es in diesem Jahr besonders schlimm ist? Schreibt mir eure Erfahrungen in die Kommentare. Ich freue mich drauf! 🙂

6 Comments

  1. Hi Michelle,

    ich bin ja gerade in Südamerika und da in Paraguay.
    Auch hier kann man super Mountainbiken es gibt sogar eine recht aktive Szene.

    Aber der Großteil aller Wege gehen an Soja, Mais, Weizenfeldern vorbei. Wald gibt es nur noch in Senken oder wo man nicht pflanzen kann.

    Da ist Situation in Deutschland meilenweit besser…

    …aber du hast Recht, die Holzforstmaschinen sind sehr radikal und es wird viel zerstört nur um ein paar einzelne Stämme rauszuholen.

    Grüße
    Jörg

  2. Ich sehe das genauso. Auch in und um Eisenach herum sieht es stellenweise schlimm aus. Das Holz liegt teilweise länger rum und die Wege werden teilweise erst Monate später wieder hergerichtet. Manchmal sogar so schlecht (Split), daß man sie überhaupt nicht mehr gescheit befahren kann (vom Laufen/Gehen ganz zu schweigen). Und das auf einem der bekanntesten Wanderwege Deutschlands, dem Rennsteig und seinen Zubringern. Zudem werden die Wege dann noch nichtmal abgesperrt, so daß man teilweise anderthalb Kilometer einen Weg befährt, nur um dann feststellen zu müssen, das kein Durchkommen ist und man wieder umkehren kann.

  3. sicherlich ist die Situation überall in Deutschlands Wäldern ähnlich. Und solange es der Bewirtschaftung/dem Geld verdienen dient, kann man zerstören und eingreifen und es belastet, zerstört die Natur nicht. Ansonsten ist`s Naturzerstörung, insbesondere das Befahren von nicht befestigten Wegen.

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