Wer meinen Verein Bike Aid e.V. kennt, dem ist sicher auch schon die Kuh auf den Trikots aufgefallen 🙂 Genau diese Kuh ist eigentlich der Anfang dieser Geschichte. Denn die Zeichnung stammt von ihm: Boris Krauß von Actionliner (ehemals Riders Illustrated). Durch Bike Aid und seine Zeichnungen bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Nachdem ich mir im Internet sein Portfolio angesehen habe, wusste ich:

  1. Dieser Mann hat Talent! und
  2. Ich will unbedingt auch so eine Zeichnung.

Wer mich kennt, der weiß, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, muss ich es haben. Also nahm ich Kontakt mit Boris auf und schon wenige Tage später ging es in die Vorbereitungen für meine persönliche Illustration.

Viele Stunden kreative Handarbeit

Alles, was Boris dazu braucht, ist ein gut belichtetes, freundliches Portrait von euch und im Falle einer Zeichnung mit Body und Bike noch ein Foto, das euch in Action auf eurem Bike zeigt. Daraufhin folgen viele Stunden kreative Handarbeit, wie man in diesem Bild sehen kann.
Michelle-SP-SequenzWenn der erste Entwurf steht, geht es gemeinsam an den Feinschliff, bevor am Ende die Reinzeichnung ansteht. Mein Style Portrait habe ich euch bereits letzte Woche bei Facebook gezeigt. Hier noch einmal für alle, die es nicht gesehen haben. Tadaaa! 🙂 Cool oder?

Aber jetzt kann ich euch endlich auch die finale Version zeigen. Denn mit Körper und Bike lebt’s sich selbstverständlich besser.

Michelle-B&B-Sequenz

Ein Interview mit Boris Krauß von Actionliner

Außerdem habe ich die Gelegenheit genutzt und Boris noch ein paar wirklich interessante Fragen gestellt, die er euch hier beantwortet:

1. Wie kamst du auf die Idee ausgerechnet Biker zu zeichnen?
Weil ich selbst Mountainbiker fast der ersten Stunde bin. Ca. 1989 habe ich damit angefangen und Biken als perfekten Sport für mich entdeckt. Nachdem ich viele Jahre einiges an Sportarten ausprobiert hatte, aber mich nichts so fasziniert und zufrieden gestimmt hat wie dieser Sport. Noch früher ging es los mit Zeichnen. Eigentlich, seit ich auf der Welt bin. Als Kind wurde alles vollgemalt, was genügend Freifläche bot, haha. Infolgedessen habe ich dann auch später eine Ausbildung zum staatl. gepr. Grafik-Designer gemacht. Danach ein paar Jahre in Agenturen, dann aber sehr schnell zur Selbstständigkeit. Seit 2003. Um das tun zu können, was ich immer tun wollte. Seitdem gibt es “Actionliner” offiziell nun schon und seitdem arbeite ich hauptsächlich in der Bike- und Sportbranche. Denn ich wollte unbedingt meinen Lieblingssport mit meinen anderen Leidenschaften und Talenten verbinden. Darum zeichne ich also Biker. Unter anderem. 😉 Und ich wollte etwas machen, das es noch nicht gab. Auf eine Art, die es noch nicht gab. So sind diese sehr markanten und aufwendigen Kunstwerke nach langer Zeit des Herumprobierens und wieder Verwerfens entstanden. Mittlerweile habe ich Kunden und Follower überall auf der Welt. Das ist schon echt abgefahren, aber es ist genau das, was ich immer wollte. Ein dicker Dank geht an der Stelle an all meine Kunden!

2. Gibt es eine Person, die du schon immer mal zeichnen wolltest, aber es bisher noch nicht geschafft hast (beispielsweise aus zeitlichen Gründen)?
Ja, die gibt es tatsächlich. Und jetzt wirst du lachen, denn diese Person bin ich selbst. 😀 Also, ich habe mich natürlich schon immer wieder mal selbst gezeichnet, im Laufe meines Lebens. Aber bis heute existiert noch kein sogenanntes “StylePortrait” von mir. Also diese Art von stylishem, markantem Portrait von Menschen, die so beliebt ist und zu meinen Hauptarbeiten zählt. Grund ist tatsächlich schlichtweg die Zeit. Ich nehme es mir zwar fast täglich vor, aber ich ziehe dann doch immer meine Kunden vor. Liegt aber wohl auch daran, dass ich selbst extrem kritisch mir gegenüber bin. Und wenn ich mich selbst zeichne, dann habe ich eine ganz bestimmte Vorstellung, wie ich aussehen sollte. Und da ich immer noch nicht 100%ig sicher bin, wie ich mich zeichnen würde, schiebe ich es hinaus. Aber mal abgesehen von mir gibt es natürlich noch jede Menge andere Menschen, die ich sehr spannend fände, mal künstlerisch umzusetzen. Darunter einige Weltstars. Michael Jackson, Marilyn Manson, Cameron Diaz zum Beispiel fänd ich ganz interessant. Da sie sehr markante Gesichter haben. Das macht Spaß. 2005 habe ich mal ein Jahr lang den wöchentlich zweiseitigen Comic für die BRAVO mitgezeichnet. Da waren viele Promis dabei. Aber in dem bekannten “Actionliner”-Style habe ich sie damals natürlich noch nicht illustriert. Na, ich denke, mir wird nicht langweilig. 😉

3. Ist es denn aufwendig, solch ein Portrait zu zeichnen und wie viel Arbeit steckt in all den fertigen Bildern?
Kurz gesagt: sehr viel. Man sieht es als Betrachter einem Endprodukt leider nur selten an, wie viele Stunden und Mühen und Kosten darin stecken. Aber es war auch bei mir ein langer, steiniger Weg, bis die Bilder so aussahen, wie sie es heute tun. Viele Tage und Nächte habe ich verbracht, um diesen Stil so hinzubekommen. Ich wollte mich abheben von anderen Illustratoren und Zeichnern. Bis ein Bild fertig ist, vergehen meist viele Stunden und ich zeichne auch immer wieder bis spät in die Nacht hinein. Dadurch komme ich selbst mittlerweile recht wenig aufs Bike, aber man muss ja Prioritäten setzen. 😉 Und durch die Tatsache, dass ich in der Bikebranche arbeite, ist das dann nicht ganz so schlimm. Der Kunde bekommt von mir nicht gleich das fix und fertige Produkt vor die Nase gesetzt, sondern es entsteht immer in enger Zusammenarbeit mit ihm. Sodass am Ende das dabei herauskommt, was er sich vorgestellt hat und mit dem auch ich selbst zufrieden bin. Die große Herausforderung bei einem Portrait ist es, den ganz individuellen Charakter und die Ausstrahlung und den Typ einer Person mit einem einzigen, gezeichneten Bild zu treffen und für den Betrachter erkennbar zu machen. Das ist weitaus schwieriger als man vielleicht annimmt. Denn meist habe ich nur ein oder ein paar Fotos. Anhand dieser und der Kommunikation per Mail oder Telefon muss ich dann versuchen, die Person zeichnerisch perfekt auf den Punkt zu bringen. Nur dann gibt es am Ende diesen Wow-Effekt. Schon eine Falte zu viel oder etwas zu kleine Augen beeinträchtigen schon den Wiedererkennungseffekt. Da ich in meiner Arbeit einen Hang zum Perfektionismus habe, dauert es also auch deswegen schon immer einige Zeit, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ansonsten gilt ganz allgemein, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Nicht nur von der Bildsprache her, sondern auch von der Technik. Meine Bilder sind grundlegend 100% Handarbeit, aber natürlich geht ohne Computer, Grafikprogramme und Internet nichts mehr. Die Bilder entstehen vonGrund auf voll digital am Zeichen-Tablet. Jeder Strich ist handgezeichnet und nicht vielleicht einfach ein Filter in Photoshop, wie man es mittlerweile oft sieht. Der letzte Feinschliff und das Tuning wird dann per Grafiksoftware vorgenommen. So ist das Endprodukt jedes Mal etwas ganz Besonderes und ein Einzelstück. Ich nenne es auch gerne ein digitales Gemälde. Denn nichts anderes ist es. Im Gesamten, bis dann alles druck- und veröffentlichungsfähig ist, vergehen ein paar Tage, aber dann sind bisher auch immer alle begeistert gewesen. Das ist auch mein Ziel. Den Kunden mit einem Lachen im Gesicht zu sehen mit dem, was er bei mir in Auftrag gegeben hat und die Gewissheit für ihn, etwas Einzigartiges erworben zu haben.

4. Hast du schon einmal darüber nachgedacht auch Figuren aus einer anderen Sportart zu zeichnen?
Ja, und daran arbeite ich auch gerade. Es gibt noch viele weitere Actionsportarten, die Möglichkeiten bieten für meine Art der Kunst und die Bedarf haben an andersartiger illustrativer Umsetzung, wie ich finde. Prinzipiell kann ich alles zeichnen, am meisten Spaß macht es mir aber natürlich, wenn es Themen und Sportarten sind, die mir selbst auch sehr gefallen. Wie z.B. Motocross, Skateboard oder Freeclimbing. Und daneben gibt es noch einen ganz anderen Bereich, den ich gerade sehr spannend finde … Das ist aber noch streng geheim und da gilt es erst mal, wie immer, in Vorarbeit zu gehen. Denn, um Menschen für etwas zu begeistern, müssen sie sehen, worum es geht. Das Erzählen allein reicht da nicht. Darum gibt es jede Menge zu tun für mich. Und das freut mich.

Wer auch Interesse an solch einer Illustration hat, kann sich ganz einfach unverbindlich bei Boris von Actionliner melden. Ich kann ihn jedem weiterempfehlen! Es hat super Spaß gemacht mit ihm gemeinsam meine Illustration zu erstellen und all meine Wünsche wurden problemlos umgesetzt. Daher noch einmal ein großes Dankeschön an dich, Boris! 🙂

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